Samstag, 20. Juli 2013

They call me 'school'

Hey ihr lieben,
Heute möchte ich von der australischen Schule berichten.
Hier ist einiges anders (meine Organisation sagt immer: "nicht besser - nicht schlechter - nur anders" - bei der Schule stimmt das wirklich)
Als erstes fällt natürlich die Schuluniform in Australien auf. Meine ist weinrot und ich konnte zwischen mehreren Teilen (Schnitt/Stoff/Verarbeitung) frei wählen. Es gibt nur kurze Hosen, obwohl es derzeit am Morgen so 5 - 15 °C sind. Im Laufe des Tages steigt die Temperatur zum Glück.
Eine Schulstunde dauert 55 Minuten - nicht 45. Deshalb sind aber auch einige Pausen länger. So war meine Mittagspause in Deutschland 25 Minuten - hier ist es das Doppelte. Außerdem geht die Schule von 8:45 Uhr bis 15:10 Uhr.
Man hat hier statt 10-12 verschiedener Stunden nur 6, die man sich aus einer breit gefächerten, praxis- und zukunftsorientierten Palette aussuchen kann. Englisch ist aber selbstverständlich vorgeschrieben. Auch muss man bei Mathe zwischen leicht (A-Level) und schwer (B-Level) wählen.
Ich habe mich für folgendes entschieden:
- Englisch
- Mathe schwer (also B-Level - alles irgendwie schon gemacht - also nicht sehr schwer nur die Fachbegriffe kann ich mit meinem Wörterbuch nicht wirklich übersetzen)
- Deutsch (ich wollte schon immer mal wissen, wie es ist Deutsch als Fremdsprache zu haben :D )
- Hospitality Studies (Kochen, Barkurse,...)
- Modern History (drittes Reich, australischer Umgang mit den Ureinwohnern und so)
- Engineering Technologies (mit Ingenieursarbeit die Welt verbessern)
Ich finde es auch nicht schlecht, dass jeder bis zu 2 Wochen nach Kurswahl noch die Möglichkeit hat zu wechseln.
Was ich auch sehr interessant finde ist der direkte Schulvergleich:
Meine Schule in Deutschland ist hygienischer, kleiner und moderner (Fenster, Mobiliar und so) in der Einrichtung. Deutschland punktet. Jedoch hat hier jedes Klassenzimmer einen Beamer und jeder Lehrer rennt mit einem Laptop durch die Gegend. Schülerregistrierung, ganze Lehrbücher, Noten u.Ä. ist alles darauf gespeichert und wird auch genutzt. Der technische Punkt geht also deutlich nach Australien.
Ich mag diese Schule. Alle sind sehr nett, aufgeschlossen und relaxt.
Nach dem Unterricht wartet noch eine - wie im amerikanischen Highschool-Film - einstündige Busfahrt auf mich.
Bis jetzt habe ich nur ein Mathebuch mit 600 Seiten. Viel mehr Bücher gibt es hier eigentlich auch nicht. Der Lehrer erzählt etwas und Schüler, die Lust haben hören zu/schreiben das in Ihren Block. Wenn meine deutschen Lehrer sich mal wieder über fehlende Unterrichtsdisziplin beklagen sollten empfehle ich eine "Kur" an eine australische Schule - am Computer rumtippen, essen, auf den Fußboden legen, sich unterhalten und solche Dinge sind hier normal. :D
Ich habe schon einen deutschen Hörtest über "Wetten, dass..." und eine Kochprüfung mitgemacht. In Deutsch musste ich natürlich nicht abgeben, aber beim Kochen war ich komplett mit involviert. Wir mussten eine Suppe nach Rezept zubereiten und im Anschluss auch anrichten. Ich habe A- (also eine 1-) bekommen, weil ich in die Schüssel etwas wenig rein getan habe. In einigen Wochen machen wir auch einen Barkurs in der Stadt. Das klingt doch interessant.
Freunde habe ich auch recht schnell gefunden. In den größeren Pausen treffen wir uns meist und essen/reden/...

Das war es auch schon wieder aus Down Under
Liebe Grüße Emil

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